110.Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth
Ausstellung vom 7. August bis 26. Oktober 2022
Eröffnung: Sonntag, 7. August, 11 Uhr, Kunstkabinett im Kunstmuseum Bayreuth
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, im August Montag-Sonntag, 10-17 Uhr
In seiner 110. Kabinettausstellung zeigt der Kunstverein Bayreuth ab 7. August Arbeiten von Stephan Klenner-Otto unter dem Titel „Kopflandschaften“. Porträtzeichnungen, -aquarelle und -radierungen gehören zu den Lieblingssujets des aus Kulmbach stammenden Künstlers, der bei Caspar-Walter Rauh in die Schule gegangen ist. Es sind vorwiegend Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Wissenschaft des 18. und 19. Jahrhunderts, denen Klenner- Otto neues Leben einhaucht. Seine Jean-Paul-Porträts sind legendär. Ebenso seine Selbstporträts, die er schon mal mit Landschaften verschwimmen lässt. Letztere sind selten real, eher Gebilde der Phantasie aber real dargestellt und zeugen von hohem handwerklichem und künstlerischem Können.
Klenner-Otto ist in Bayreuth natürlich kein Unbekannter, eine Einzelausstellung im Kunstverein hatte er allerdings noch nie.
Die Eröffnung ist am Sonntag, 7. August 2022 im Kulturzentrum Altes Rathaus. Die Ausstellung geht bis zum 26. Oktober und ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet (im August auch montags).
Die traditionelle Sommerausstellung des Kunstvereins im Neuen Schloss der Eremitage Bayreuth präsentiert in diesem Jahr 70 Werke von 63 Künstlerinnen und Künstlern aus dem gesamten Bundesgebiet, viele davon aus Bayern und Oberfranken. Damit ermöglicht die Ausstellung einen querschnitthaften Blick in die aktuelle zeitgenössische Kunst.
Die ausgestellten Werke wurden von einer neu zusammengesetzten Jury in einem anonymisierten Verfahren aus über 400 Bewerbungen ausgewählt. Zu sehen sind Werke unterschiedlichster bildnerischer Technik, mit immer neuen Sichtweisen und Ansichten auf die Realitäten und Absurditäten der Welt. Der Kunstverein Bayreuth e.V. freut sich auch in diesem Jahr, den mit 1000 € dotierten Kunstpreis im Rahmen der Vernissage verleihen zu können.
Die Wahl der Jury ist auf zwei fotografische Arbeiten von Swen Bernitz aus Zossen gefallen. Der scheidende erste Vorsitzende und Jurymitglied Dr. Stefan Mayer zu den ausgewählten Bildern:
„Der Künstler aus Zossen hat mit seinen Bildern den diesjährigen Kunstpreis gewonnen. Die beiden Fotografien stahlen eine nüchterne, kristalline und durch die Mittelachsensymmetrie fast sakrale Wirkung aus. Die Betonung der Schrägen verweist auf die Bewegung in den dargestellten Räumen und identifiziert sie als Orte der Begegnung und Kommunikation. Die Abbildungen von Treppenhäusern des Dessauer Bauhauses basieren jeweils auf einer Doppelbelichtung des gleichen Negativs, wodurch sich das Motiv gleichsam in sich selbst spiegelt.
Damit knüpft der in Berlin geborene Künstler an die Fotografische Avantgarde des Bauhauses, besonders an die Designerin Marianne Brandt an, die bereits vor 100 Jahren mit Spiegelungen und Doppelbelichtungen experimentierte.
Die formale Klarheit, die technische Perfektion und die damit erreichte inhaltliche Tiefe hat die Jury überzeugt.“, Dr. Stefan Mayer, 10. Juli 2022.
Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung erstmals seit zwei Jahren wieder mit einer festlichen Matinee des Orchestervereins Bayreuth eröffnet werden kann. Für die großartige musikalische Unterstützung danken wir dem gesamten Orchester! Auf dem sommerlich-beschwingten Programm stehen verschiedene Stücke, darunter der Blumenwalzer von Tschaikowsky, die Arie „Habanera“ von George Bizet und der Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauß. Es singt die Sängerin und Solistin Viola Fabretti, Richard Hubert ist Solist an der Geige und Richard Lah dirigiert das Orchester.
Die Ausstellung beginnt am Sonntag, 10. Juli, um 10.15 Uhr mit der Matinee des Orchestervereins. Öffnungszeiten: Mo – So, 10.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 10. August 2022 zu sehen.
109.Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth
Ausstellung vom 8. Mai bis 4. August 2022
Kunsttreff mit Nicole Frenzel: Donnerstag, 4. August 2022, 15 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Die Künstlerin Nicole Frenzel verhandelt in ihrem Werk die Grundlagen skulpturaler Produktion: Form, Material, Oberfläche, Dimension, Proportion, Volumen, Umraum.. Im Zentrum steht immer der menschliche Körper als Bezugspunkt und Maßstab.
Ihre skulpturale Bildsprache entwickelt sie seit den 90er Jahren zunächst aus ungegenständlichen, organischen Formen in engem Bezug zu vorgefundenen Raumsituationen. Aktuell arbeitet sie an einem figurativem Formenrepertoire, mit dem sie mehrteilige Rauminstallationen aufbaut.
Im Kabinettraum des Kunstvereins wird die Bodeninstallation “o. T.“ (Reclining Women, Cut) präsentiert. Auf dem Holzboden des Ausstellungsraums liegen mehrere unterlebensgroße Frauenfiguren, deren Posen an Ruhende oder Schlafende erinnern. Diese ‘Liegenden‘ aus Gips sind in der Körpermitte zerschnitten, die Hälften neu arrangiert.
Die Plastiken aus weißem Gips korrespondieren mit den ebenfalls aus Gips gefertigten Stuckarbeiten an den Decken der historischen Museumsräume.
An den Wänden installierte Objekte aus Keramik, Gips, Blattgold und Kunststoff verweisen auf weitere Werkphasen der Künstlerin.
“ Ich verstehe meine Skulpturen als Kommunikationswerkzeuge jenseits begrifflicher Kategorien. “, Nicole Frenzel.
Wer: Eingeladen sind Jugendliche ab 15 Jahre, nach Voranmeldung bei Herrn Dr. Mayer (dr.stefanmayer@gmx.de)
Matthias Mross gehört zu den international bekannten Street Art Künstlern Deutschlands. Er hat während des Street Art Festivals 2018 ein Mural in der Richard-Wagner-Straße (Tiefgarageneinfahrt) angefertigt. Der Künstler wird in dem 5-stündigen Workshop am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium ausführlich über sein Werk sprechen und anschließend mit den Teilnehmern praktisch arbeiten.
Wegen der begrenzten Plätze ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.
Dank gilt der Stadt Bayreuth für die großzügige Unterstützung und unserem Kooperationspartner, dem MWG.
Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 10. bis 30. März 2022.
Ausstellungshalle im Neuen Rathaus, Luitpoldpltz 13, 95444 Bayreuth
Vernissage: Mittwoch, 10. März 2022, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 15 Uhr
Böden sind Archive, die vom Einwirken der Menschen zeugen” Betty Beier.
Seit Mitte der 1990 Jahre begleitet Betty Beier landschaftsverändernde Prozesse, die durch den Eingriff des Menschen wie Baumaßnahmen oder Klimawandel verursacht werden. Dafür reiste sie weltweit an betroffene Orte, u.a. in Deutschland, Island, China, Alaska, Brasilien (Amazonas) und zuletzt nach Paraguay. Vor Ort, mittels forensischer Spurensicherung der Bodenoberfläche, hält sie in mindestens einem Quadratmeter großer Bildskulptur fest, was verloren geht.
Der Konservierung dieses Erinnerungspotentials der Erde, das ein Warnzeichen für menschliche Eingriffe und selbstverschuldete Klimaveränderungen ist, widmet sich die Künstlerin Betty Beier
Seit 1997 begleitet ihr Erdschollenarchiv Prozesse, die Landschaft verändern – Landschaften in Deutschland, Island, China, Alaska, Brasilien, Paraguay. Mittels spurensichernder Maßnahmen vor Ort hält sie in Bildskulpturen, die sie Erdschollen und Bürgerschollen nennt, fest, was unwiderruflich verloren geht.
Bei ihrer Spurensuche in Zeiten des Umbruchs steht der Boden im Mittelpunkt. Betty Beiers Erdschollen bewegen sich zwischen objekt- und bildhafter Ästhetik. Sie überraschen den Betrachter durch ihre vielen Details.
Gezeigt werden Erdschollen – dauerhaft in Acryl oder Kunstharz konservierte Bodenzeugnisse, begleitet mit einer Entstehungsgeschichte und Fotodokumentation sowie Zeichnungen. Die Arbeiten sind am Amazonas, Kivalina (Alaska), Paraguay (Pantanal), an der Zugspitze und anderen Gebieten in Deutschland entstanden.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Universität Bayreuth (Störungsökologie und Vegetationsdynamik) sowie dem Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth statt und wird von der Oberfrankenstiftung unterstützt.
Eine zehnjährige Ausbildung in allen Bereichen der keramischen Kunst, Designtheorie und Mediengestaltung, geprägt von Neugier und Experimentierfreude, markiert den spannenden Weg einer Künstlerin, die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellt und sich mit Leidenschaft dem Material Porzellan widmet.
Von kleinen und feinen Objekten bis hin zu großen und filigranen Rauminstallationen werden immer wieder neue Formen und Inhalte entwickelt. Der Charme der Transluzenz, dem Gespür und das Spiel mit dem Material, der schieren Freude an der Kreativität haben den Weg für immer neue Arbeiten geebnet, die seit 1990 kontinuierlich erscheinen.
Die dem Material innenwohnende Schönheit wird durch Licht unterstrichen und in hochästhetischer Ausdrucksweise umgesetzt. Das ermöglicht der Künstlerin gesellschaftliche und ethische Fragestellungen, erweitert durch modelliertes Licht, Video und Klang, in raumbezogene Werkinstallationen umzusetzen. So finden sich in den Installationen von Christiane Toewe Themen wie z.B. Migration, #MeToo, Kommunikation, Mobilität, Umweltzerstörung, … und die Frage nach dem SELBST wieder.
„how to feel“ ist der Beginn einer Reihe von Einzelausstellungen von Christiane Toewe in diesem Jahr. Die Ausstellungen bauen aufeinander auf, werden räumlich immer größer und ermöglichen einen umfassenden Blick in das Werk der Künstlerin.
Weitere Ausstellungen von Christiane Toewe:
„how to talk“, Einzelausstellung vom 16. Juli bis 04. September 2022 in der KUNSTGALERIE
Altes Rathaus Schwarzenbach an der Saale, Marktplatz 5 Vernissage Freitag, der 15.7.2022
„how to fly“, Einzelausstellung im Kloster Wechterswinkel. Ausstellungsdauer: Fr. 25.11. bis So. 15.01.2023
Kloster Wechterswinkel Kunst und Kultur Um den Bau 6 97654 Bastheim Vernissage Do. 24.11.2022
Artist Statement
Licht und seine Wirkung auf die Natur, den Menschen und auf das soziale Miteinander beeindruckt mich. Die Neuordnung im Raum sobald das Licht angeht, der veränderte Blick durch Licht.
Schon zu Beginn meiner Ausbildung war mir klar, dass ich ein Medium brauche welches meine künstlerischen Inhalte transportiert ohne dogmatisch zu sein.
Drei Dimensionaliät, der Blick in die Vergangenheit sowie die Fragen an die Zukunft sollte, neben einer gewissen Interaktivität mit den Betrachter*innen, in meiner Kunst vorhanden sein.
Durch meine Liebe zu der chinesischen Kultur habe ich mich dem Material Porzellan verschrieben, was eine schöne Herausforderung ist. Um größtmögliches Wissen zu erlangen habe ich den “klassischen” Ausbildungsweg gewählt: Keramiklehre, Meisterprüfung und obendrauf 3 Jahre Studium der Gestaltung und zusätzlich eine Ausbildung in Multi Media Design. Diese Notwendigkeit, Kenntnis aus Wissenschaft, Kunst und Handwerk zu kombinieren fasziniert mich. Mit dieser Basis und bestem Equipment im eigenen Atelier konnte ich 1994 meinen Weg in die Kunst beginnen.
Die musealen Installationen aus Porzellan und modelliertem Licht füllen den Raum. Sie beschreiben gesellschaftlich relevante Inhalte. Das Spiel der Möglichkeiten des Lichtes in den hauchdünnen Oberflächen des Porzellans faszinieren. Zwischen Opazität und Transparenz bewegt sich die Transluzenz. Damit kann ich Formen gestalten, welche aktuelle Themen der Gegenwart visualisieren, in diesem 5000 Jahre altem Material. Unterstützt von High Technology wie z.B. Infrarot Sensoren, programmiertem LED Licht, Mikrophonen, Video und/oder Sound. Raumgreifend und Interaktiv. Und das mit den größten ästhetischen Potenzialen die in Materialien vorhanden sind: der Transluzenz.
Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 3. November bis 29. November 2021.
Ausstellungsdauer: 4. bis 29. November 2021
Vernissage: Mittwoch, 3. November 2021, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 15 Uhr
Der in Berlin lebende und arbeitende Künstler Michael Wesely beschäftigt sich in seinem umfangreichen Werk mit den Bedingungen der Fotografie. Mit seinen extremen Langzeitbelichtungen zählt er zu dem Kreis der bekanntesten zeitgenössischen Fotografen. Sehr früh hat er sich von der Vorstellung, der Fotograf sei Jäger nach dem richtigen Augenblick abgewandt und führt die Frage nach dem „entscheidenden Augenblick“ ad absurdum. In seinen Bildern manifestiert sich das Vergehen der Zeit und einzelne Episoden erzeugen mit ihrer vagen Präsenz eine vielschichtige Erinnerung.
Seine großformatigen Bilder hängen nicht nur in den wichtigsten Sammlungen Deutschlands, auch international findet sein Werk große Anerkennung. so zum Beispiel 2004 bei der Einzelausstellung „open shutter“ im New Yorker Museum of Modern Art, oder letztes Jahr in der Columns Gallery in Singapore und im Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona. Besondere Aufmerksamkeit bekamen jüngst auch seine jeweils mehrere Jahre dauernden Fotografien des Baus des Humboldtforums der neuen Nationalgalerie Berlin. Michael Wesely zeigt in der Kunsthalle im neuen Rathaus Bayreuth einen Querschnitt durch sein vielschichtiges Werk.
107. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth
Die Bayreuther Künstlerin beschäftigt sich hauptsächlich mit der Möglichkeit zeitgemäße Formen für Landschaft zu finden und überrascht immer wieder mit neuen überzeugenden Bildlösungen. Mit ihrer Arbeit hat sie seit vielen Jahren kontinuierlich zu einem hohen Niveau der Kunstszene beigetragen und weit über die Region hinaus Anerkennung und Bedeutung erlangt.
Ausstellungsdauer: 8. November 2021 bis 27. Februar 2022.
Vernissage: Sonntag, 7. November 2021, 11 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 30. September bis zum 30. Oktober 2021.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 – 15 Uhr.
Vernissage: Mittwoch, 29. September 2021, 18 Uhr, Neues Rathaus Bayreuth
Peter Stauder hat sich in den letzten Jahren mit dem Thema „Stadt“ auseinandergesetzt. Dabei untersucht der Künstler das Verhältnis von Macht und Raum kritisch. Ausgehend von der Überzeugung, dass „Raum“ nichts Gegebenes, nichts in der Natur selbstständig Vorkommendes ist, sondern ein vom Menschen produziertes Phänomen, geht es um das eindimensionale Verhältnis des Menschen zur Natur, die Aneignung und Gestaltung von Welt unter einem letztlich gleichbleibenden Motiv. So wird es im Buch „Stadt der Räume“ (Wasmuth Verlag) beschrieben, das das mehrjährige Projekt Stauders dokumentiert.
In Peter Stauders großformatigen Arbeiten entstehen Stadträume, die Machtstrukturen sichtbar werden lassen. Diese Formen der Macht greifen gesellschaftliche Strukturen auf und verdeutlichen Herrschaftsverhältnisse. Dabei erweitert und vervollständigt der Künstler die eigenen bisherigen künstlerischen Standortbestimmungen zwischen Archaischem Ort, Territorium und Landschaft als Modell.
All diese Umstände folgen, wenn nicht dem Wesen, so doch den Erscheinungen nach, durchaus einer historischen Wandlung. Kann man in Stauders „territorialen“ Landschaften der letzten Jahre noch einigermaßen erahnen wie Macht einst sich des Raums bediente, personenbezogene Herrschaft ihn offen nutzbar machte, verbleiben Macht und Herrschaft im Raum als Stadt nur als Relikt, als Abstraktum, als unpersönliche Weisung einer unsichtbaren Struktur. Diesen Vorgang vollzieht Stauder nach in den Bildern selbst. Nimmt er anfangs Details in den Blick, zeigt an „Raumzeichen“, wie organische Formen dienlich gemacht werden, so weitet er die Perspektive zusehends auf die konsequent vermessene und egalisierte, in ihren lebendigen Grundlagen von einem Zivilisationspanzer verdeckte Welt. So überwältigend, undurchdringlich und bedrohlich die versiegelten Areale Stauders von Land und Stadt auch anmuten, so stark ziehen diese Bilder den Betrachter mit der ihnen eigenen poetischen Kraft in den Bann.
Peter Stauder, Jahrgang 1951, studierte Philosophie an der Freien Universität Berlin, wurde dort 1980 zum Dr. phil. promoviert. Danach folgten Tätigkeiten als Bibliothekar und Hochschullehrer an der Berliner Staatsbibliothek und den Universitäten Köln und Bonn. Während dieser Zeit konnte der Künstler zahlreiche Ausstellungen und als Ausstellungsmacher, Vorträge und Veröffentlichungen realisieren. Peter Stauder ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Er lebt und arbeitet in Bonn.
Die Ausstellung im Neuen Rathaus war ursprünglich für November 2020 geplant, musste Corona-bedingt verschoben werden und kann endlich ab dem 30. September 2021 im Neuen Rathaus Bayreuth besucht werden. Darüber freuen wir uns seitens des Kunstvereins Bayreuth sehr.
Gemeinschaftsausstellung der Markgräfin Wilhelmine Gesellschaft und dem Kunstverein Bayreuth in der Ausstellungshalle im Alten Schloss, Maximilianstraße 6, vom 4. bis zum 30. September 2021. Achtung: Ausstellung verlängert bis 10. Oktober 2021!
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Vernissage: Freitag, 3. September 2021, 17 Uhr
Finissage: Sonntag, 10. Oktober 2021, 14 Uhr
Dieter Rehm interpretiert die einst revolutionäre barocke Gestaltung des Markgräflichen Opernhauses. Oszillierend zwischen positiver und negativer Bildsprache, mit Hilfe farblicher Verschiebung, wird das Unwirkliche der realen Skulpturen und Szenen sowie die illusionistische Bühnengestaltung des Gesamtkunstwerkes von Wilhelmine thematisiert.
Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth bietet uns eine barocke Inszenierung in der Symbiose aus Architektur, Wandmalerei und Skulptur, die den sogenannten Zuschauerraum zur Bühne für die markgräfliche Gesellschaft werden lassen.
Die Najaden, Nymphen, Musen und ornamentalen Dekorationen sind die verbleibenden Figuren und „Schauspieler“, die den Bühnenraum verlassen haben, um Logen, Ränge und die Decke zum eigentlichen sinnlichen Welttheater in der markgräflichen Inszenierung zu verwandeln.
Dieter Rehm wird von diesem einzigartigen, historischen Ambiente herausgefordert zu eigenen Deutungen, die uns in einem künstlerischen Dialog von Geschichte und ihrer Reflektion in die Gegenwart führen.
Bereits die dokumentarische, fotografische Arbeitsphase von Dieter Rehms ausgewählten Standorten aus, erschließt uns den Zugang zu dem historischen Bauwerk des barocken Hoftheaters.
In seinen malerischen Strukturen steigert Dieter Rehm die Farbnuancen zu einer fantastischen Deutung von Figur und Raum in einem Bildtheater mit realen und surrealen Aspekten. Positive und negative Transformationen bedingen einander und übersteigern die historische Realität, ohne jedoch den vorgegebenen Zusammenhang zu ignorieren.
Die Farbklänge in Dieter Rehms Bildwelten reflektieren psychedelische Sphärenklänge eines futuristischen Welttheaters.